Re: Züchter oder wildfang
Hallo Daniele,
Da die gute Händler-schlechte Händler Diskussion schon mehrfach geführt wurde, werde ich micht nicht mehr ausgiebig dazu äußern. Es ist einfach Erfahrungs- und "Wissens"sache wieweit man seinem Händler vertauen kann. Ich persönlich würde unter 20 "Terraristikfachgeschäften", die mir so einfallen noch kein einziges ohne Einschränkung empfehlen. Allerdings gibt es Händler, die Terraristik schon selbst mehrere Jahrzehnte betreiben und von daher (aber nur auf ihrem Fachgebiet sei es Schildkröten oder Schlangen etc.) mit ausreichenden Kompetenzen aufwarten können um in nahezu jeder Sachlage auch einen passenden (v.a. funktionierenden und nicht nur für sie finanziell lohnenden) Ratschlag parat zu haben. Ich kenne aber keinen Händler, der in allen Bereichen der Terraristik kompetent ist. Als kompetent genug würde ich einen Menschen übrigens nur bezeichnen, wenn er die betreffende Art zumindest bis in die F1 erfolgreich vermehrt hat, ein Zustand der bei den meisten Händlern nicht einmal für eine von ihnen angebotene Art zutrifft. Diese Eigenschaft haben aber alle Züchter und sind somit wesentlich empfehlenswerter als Händler. -Jetzt habe ich doch wieder viel zuviel geschrieben.
Zur Wilfangproblematik möchte ich beisteuern, dass ich nicht generell gegen Importe bin. Ich finde diese sogar eher wichtig. Allerdings nur bei Arten, die wirklich nicht über NZ'ten zubekommen sind. Ich selbst greife teilweise gerne darauf zurück oder bin froh wenn ich (natürlich auf legalem Weg!) Tiere von der ein oder anderen Reise zur eigenen Haltung mitbringen durfte. Erfahrungwerte haben gezeigt, dass es durch Terrarienhaltung möglich ist einige Arten in ihrem Fortbestand zu sichern (siehe P. klemmeri der das Schildkrötenprojekt im Allwetterzoo in Münster). Ohne einen Import währen solche Tiere überhaupt nicht erst in unseren Terrarien gelandet. Absehen davon sollte sich jeder Halter darüber im klaren sein, dass er in seinen Terrarien keine domestizierten Haustiere sitzen hat, sondern Wildtiere, die alle einmal erst als Wildfänge in die Terrarien kommen mussten. M. A. macht es aber wenig Sinn die 2000-ste P. madagascariensis grandis oder eben die 2500-ste Farmnachzucht von P. regius oder die von I. iguana zu importieren wenn hiesige Züchter auf ihren NZ sitzen bleiben. Abgesehen davon sind die angesprochenen Mortalitätsraten bei WF wirklich enorm und auf eine fidele P. q. quadriocellata kommen vielleicht hunderte von Tieren die auf dem Weg Fänger-Exporteur-Importeur-(evtl. Großhandel)-Einzelhandel- "Endverbraucher" ihr Leben gelassen haben. Gleiches gilt für Farmnachzuchten (ein schönes Wort!) hier werden z.B. im Fall von P. regius nicht etwa Zuchttiere jährlich zum Ablegen ihrer Eier gebracht, sondern alljährlich trächtige Weibchen eingefangen und deren Eier ausgebrütet. Die Jungtiere fressen dann oftmals erst im heimischen Terrarium das erste Mal. Zu P. regius gibt es Untersuchungen, die eine solche Technik des "Farming" als schädlicher erachten, als das genrelle Exportieren von WF. Hier werden nähmlich nur gezielt die adulten/trächtigen Weibchen abgefangen, die dann logischerweise nicht mehr für weiteren Nachwuchs sogen können. Wer mehr darüber wissen will dem seien die einschlägigen Veröffentlichungen empfohlen, die alljählich Organisationen wie "Pro Wildlife" neuen Wind gegen unser Hobby in die Segeln blasen!
Meinerseits bekommt also zumindest jeder Neuanfänger nur NZ empfohlen, die er sich dann beim Züchter, ohne irgendwelchen (schädigenden) Zwischenstationen abholen kann. Bei "fahrfaulen" Terrarianern hilft dann auch evtl. eine Börse auf der man die Züchter gezielt ansprechen kann und zusätzlich auch noch später einen Blick "hinter die Kulissen" werfen kann. So sieht man genau was die Tiere zur erfolgreichen Haltung brauchen. (Sicherlich keine weiteren 50 Rotkehlanolis, die im gleichen Becken sitzen ;-(). Was noch dazukommt ist die Parasitenproblematik. Glücklicherweise bin in der Lage Kotproben selbst durchführen u können und praktiziere dies bei all meinen Tieren. So wurde mir bisher noch kein einziger!!! WF bekannt der ohne Innenparasiten importiert wurde. Spätestens in der Massenhaltung des Großhandels hat sich auch der letzte Gecko damit infiziert. Mit NZ ist man dagen zwar nicht zu 100% geschützt, man minimiert aber da Risiko zum größten Teil.
Gruß Patrick
Hallo Daniele,
Da die gute Händler-schlechte Händler Diskussion schon mehrfach geführt wurde, werde ich micht nicht mehr ausgiebig dazu äußern. Es ist einfach Erfahrungs- und "Wissens"sache wieweit man seinem Händler vertauen kann. Ich persönlich würde unter 20 "Terraristikfachgeschäften", die mir so einfallen noch kein einziges ohne Einschränkung empfehlen. Allerdings gibt es Händler, die Terraristik schon selbst mehrere Jahrzehnte betreiben und von daher (aber nur auf ihrem Fachgebiet sei es Schildkröten oder Schlangen etc.) mit ausreichenden Kompetenzen aufwarten können um in nahezu jeder Sachlage auch einen passenden (v.a. funktionierenden und nicht nur für sie finanziell lohnenden) Ratschlag parat zu haben. Ich kenne aber keinen Händler, der in allen Bereichen der Terraristik kompetent ist. Als kompetent genug würde ich einen Menschen übrigens nur bezeichnen, wenn er die betreffende Art zumindest bis in die F1 erfolgreich vermehrt hat, ein Zustand der bei den meisten Händlern nicht einmal für eine von ihnen angebotene Art zutrifft. Diese Eigenschaft haben aber alle Züchter und sind somit wesentlich empfehlenswerter als Händler. -Jetzt habe ich doch wieder viel zuviel geschrieben.
Zur Wilfangproblematik möchte ich beisteuern, dass ich nicht generell gegen Importe bin. Ich finde diese sogar eher wichtig. Allerdings nur bei Arten, die wirklich nicht über NZ'ten zubekommen sind. Ich selbst greife teilweise gerne darauf zurück oder bin froh wenn ich (natürlich auf legalem Weg!) Tiere von der ein oder anderen Reise zur eigenen Haltung mitbringen durfte. Erfahrungwerte haben gezeigt, dass es durch Terrarienhaltung möglich ist einige Arten in ihrem Fortbestand zu sichern (siehe P. klemmeri der das Schildkrötenprojekt im Allwetterzoo in Münster). Ohne einen Import währen solche Tiere überhaupt nicht erst in unseren Terrarien gelandet. Absehen davon sollte sich jeder Halter darüber im klaren sein, dass er in seinen Terrarien keine domestizierten Haustiere sitzen hat, sondern Wildtiere, die alle einmal erst als Wildfänge in die Terrarien kommen mussten. M. A. macht es aber wenig Sinn die 2000-ste P. madagascariensis grandis oder eben die 2500-ste Farmnachzucht von P. regius oder die von I. iguana zu importieren wenn hiesige Züchter auf ihren NZ sitzen bleiben. Abgesehen davon sind die angesprochenen Mortalitätsraten bei WF wirklich enorm und auf eine fidele P. q. quadriocellata kommen vielleicht hunderte von Tieren die auf dem Weg Fänger-Exporteur-Importeur-(evtl. Großhandel)-Einzelhandel- "Endverbraucher" ihr Leben gelassen haben. Gleiches gilt für Farmnachzuchten (ein schönes Wort!) hier werden z.B. im Fall von P. regius nicht etwa Zuchttiere jährlich zum Ablegen ihrer Eier gebracht, sondern alljährlich trächtige Weibchen eingefangen und deren Eier ausgebrütet. Die Jungtiere fressen dann oftmals erst im heimischen Terrarium das erste Mal. Zu P. regius gibt es Untersuchungen, die eine solche Technik des "Farming" als schädlicher erachten, als das genrelle Exportieren von WF. Hier werden nähmlich nur gezielt die adulten/trächtigen Weibchen abgefangen, die dann logischerweise nicht mehr für weiteren Nachwuchs sogen können. Wer mehr darüber wissen will dem seien die einschlägigen Veröffentlichungen empfohlen, die alljählich Organisationen wie "Pro Wildlife" neuen Wind gegen unser Hobby in die Segeln blasen!
Meinerseits bekommt also zumindest jeder Neuanfänger nur NZ empfohlen, die er sich dann beim Züchter, ohne irgendwelchen (schädigenden) Zwischenstationen abholen kann. Bei "fahrfaulen" Terrarianern hilft dann auch evtl. eine Börse auf der man die Züchter gezielt ansprechen kann und zusätzlich auch noch später einen Blick "hinter die Kulissen" werfen kann. So sieht man genau was die Tiere zur erfolgreichen Haltung brauchen. (Sicherlich keine weiteren 50 Rotkehlanolis, die im gleichen Becken sitzen ;-(). Was noch dazukommt ist die Parasitenproblematik. Glücklicherweise bin in der Lage Kotproben selbst durchführen u können und praktiziere dies bei all meinen Tieren. So wurde mir bisher noch kein einziger!!! WF bekannt der ohne Innenparasiten importiert wurde. Spätestens in der Massenhaltung des Großhandels hat sich auch der letzte Gecko damit infiziert. Mit NZ ist man dagen zwar nicht zu 100% geschützt, man minimiert aber da Risiko zum größten Teil.
Gruß Patrick
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