Re: Varanus reisingeri
Hallo zusammen
Varanus "amarillo", V. reisingeri???
Meiner Meinung nach gleichen die beiden Waran-"Arten" auf den Bildern der oben angegebenen Links sehr stark V. kordensis. Jungtiere dieser Art haben fast dieselbe Zeichnung. Zumindest das bei "Pianka, King & King (2004): Varanoid Lizards of the World" abgebildete Jungtier von V. kordensis (Bild von Jacobs) ist fast gleich gezeichnet wie die bei http://www.dizzypoint.com/new/img041123/P1010200.gif abgebildeten Warane. Und ob V. kordensis (Meyer 1874) eine valide Art ist, ist zumindest diskussionswürdig. Sprakland (1991) betrachtet sie als Farbvariante von V. prasinus, Jacobs (2002) revalidiert V. kordensis in der Herpetofauna allerdings wieder. Ich denke, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Mal sehen, was da die Genetikergilde dazu meint.
Üblicherweise werden Färbungsunterschiede von den Systematikern nicht per se als Artunterscheidungsmerkmale akzeptiert. Weiss jemand etwas genaueres zu unterschiedlichen Pholidosen, Hemipenes-Strukturen, Zungenfarben usw., welche V. reisinger und ev. auch V. "amarillo" klar von allen restlichen Arten der Prasinus-Gruppe bzw. untereinander abgrenzen?
Wo ist die Erstbeschreibung von V. reisingeri erschienen? Gesucht: Sauberes Literaturzitat.
Und dann noch ein ganz anderer Gedanke:
Weshalb müssen neue Arten immer nach "irgendwelchen" Leuten benannt werden, die diese Arten gerade "zufällig mal in den Händen" hatten oder die ein paar "Teuros" oder "Dollares" bezahlten, um den Tiere ihren Namen aufzudrücken? Weshalb bekommen die Viecher nicht Namen, die etwas mit ihrem Erscheinungsbild zu tun haben? Mich nervt diese Praxis immer mehr und gerade Warane sind doch nun mal wirklich zu attraktiv, um nach Mertens, Boehme, Reisinger, Mac Raei, White und wie sie alle heissen, benannt zu werden! (Nichts gegen diese Personen, ich kenne einige persönlich und schätze sie und ihre Arbeiten auch sehr, ich gönnen ihnen die Ehre, wenn man ein Tier nach ihnen benennt und manche wissen ja sogar nicht mal, dass jemand einer Art ihren Namen gegeben hat, aber ...) Sind unsere Wissenschaftler wirklich so fantasielos, dass ihnen z.B. für den einzigen, bisher bekannten knallblauen Waran kein passenderer Name als der eines Reptilienhändlers einfällt und das Tier V. macraei und nicht z.B. "V. azureus" heisst. Oder ein dunkelbrauner Waran mit gelben Flecken wird nicht etwa "V. aureopunctatus" genannt, sondern bekommt den Namen eines Leiters eines Museums. Sind die Wissenschaftler, Tierhändler, Reptilienhalter usw. so darauf versessen, dass ein Tier ihren eigenen Namen bekommt, dass sie stolz sind, wenn ihre Kollegen die herrlichen Tiere mit ihrem Familiennamen "bestrafen"? Deshalb meine persönliche Bitte an alle Erstbeschreiber/innen: Lasst die zu ehrenden doch als Autoren an der Erstbeschreibung mitwirken und sorgt dafür, dass die Tiere vernünftige Namen bekommen, die auch einen Bezug zum Tier haben!!! Als Autor an einer Erstbeschreibung mitzurarbeiten ist doch sicher tausend Mal besser, als ein wunderschönes Tier mit dem eigenen Namen zu bestrafen. Oder heisst der nächste Waran dann vieleicht Varanus pfeffersacki oder V. hasenfratzi? Wer weitere Beispiele braucht, der kann ja mal sein Telefonbuch durchsehen.
Viele Grüsse
Beat
[[ggg]Editiert von bakeret am 22-09-2005 um 11:31 GMT[/ggg]]
Hallo zusammen
Varanus "amarillo", V. reisingeri???
Meiner Meinung nach gleichen die beiden Waran-"Arten" auf den Bildern der oben angegebenen Links sehr stark V. kordensis. Jungtiere dieser Art haben fast dieselbe Zeichnung. Zumindest das bei "Pianka, King & King (2004): Varanoid Lizards of the World" abgebildete Jungtier von V. kordensis (Bild von Jacobs) ist fast gleich gezeichnet wie die bei http://www.dizzypoint.com/new/img041123/P1010200.gif abgebildeten Warane. Und ob V. kordensis (Meyer 1874) eine valide Art ist, ist zumindest diskussionswürdig. Sprakland (1991) betrachtet sie als Farbvariante von V. prasinus, Jacobs (2002) revalidiert V. kordensis in der Herpetofauna allerdings wieder. Ich denke, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Mal sehen, was da die Genetikergilde dazu meint.
Üblicherweise werden Färbungsunterschiede von den Systematikern nicht per se als Artunterscheidungsmerkmale akzeptiert. Weiss jemand etwas genaueres zu unterschiedlichen Pholidosen, Hemipenes-Strukturen, Zungenfarben usw., welche V. reisinger und ev. auch V. "amarillo" klar von allen restlichen Arten der Prasinus-Gruppe bzw. untereinander abgrenzen?
Wo ist die Erstbeschreibung von V. reisingeri erschienen? Gesucht: Sauberes Literaturzitat.
Und dann noch ein ganz anderer Gedanke:
Weshalb müssen neue Arten immer nach "irgendwelchen" Leuten benannt werden, die diese Arten gerade "zufällig mal in den Händen" hatten oder die ein paar "Teuros" oder "Dollares" bezahlten, um den Tiere ihren Namen aufzudrücken? Weshalb bekommen die Viecher nicht Namen, die etwas mit ihrem Erscheinungsbild zu tun haben? Mich nervt diese Praxis immer mehr und gerade Warane sind doch nun mal wirklich zu attraktiv, um nach Mertens, Boehme, Reisinger, Mac Raei, White und wie sie alle heissen, benannt zu werden! (Nichts gegen diese Personen, ich kenne einige persönlich und schätze sie und ihre Arbeiten auch sehr, ich gönnen ihnen die Ehre, wenn man ein Tier nach ihnen benennt und manche wissen ja sogar nicht mal, dass jemand einer Art ihren Namen gegeben hat, aber ...) Sind unsere Wissenschaftler wirklich so fantasielos, dass ihnen z.B. für den einzigen, bisher bekannten knallblauen Waran kein passenderer Name als der eines Reptilienhändlers einfällt und das Tier V. macraei und nicht z.B. "V. azureus" heisst. Oder ein dunkelbrauner Waran mit gelben Flecken wird nicht etwa "V. aureopunctatus" genannt, sondern bekommt den Namen eines Leiters eines Museums. Sind die Wissenschaftler, Tierhändler, Reptilienhalter usw. so darauf versessen, dass ein Tier ihren eigenen Namen bekommt, dass sie stolz sind, wenn ihre Kollegen die herrlichen Tiere mit ihrem Familiennamen "bestrafen"? Deshalb meine persönliche Bitte an alle Erstbeschreiber/innen: Lasst die zu ehrenden doch als Autoren an der Erstbeschreibung mitwirken und sorgt dafür, dass die Tiere vernünftige Namen bekommen, die auch einen Bezug zum Tier haben!!! Als Autor an einer Erstbeschreibung mitzurarbeiten ist doch sicher tausend Mal besser, als ein wunderschönes Tier mit dem eigenen Namen zu bestrafen. Oder heisst der nächste Waran dann vieleicht Varanus pfeffersacki oder V. hasenfratzi? Wer weitere Beispiele braucht, der kann ja mal sein Telefonbuch durchsehen.
Viele Grüsse
Beat
[[ggg]Editiert von bakeret am 22-09-2005 um 11:31 GMT[/ggg]]
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