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Kanareneidechse

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  • #61
    Keine stehlini, aber ähnliches Kaliber: Ich halte 1,1 Perleidechsen auf einer Grundfläche von 3 x 1 m und 1,2 auf einer Grundfläche von 1,9 x 1,9 Meter. Beides gibt IMHO genug Aktivitätsraum und die Tiere sind munter und beobachtenswert.


    Gruß

    Ingo
    Kober? Ach der mit den Viechern!




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    • #62
      Zitat von Ambystoma93 Beitrag anzeigen
      Ich habe mal gelesen, dass die auch Rosinen fressen würden, kann man die auch damit anlocken, ohne den Tieren etwas gesundheitsschädliches zu geben?
      Wie hier schon mehrfach erwähnt, fressen kanarische Eidechsen fast alles, was man ihnen anbietet, lieber Leo - also auch Rosinen. Gesundheitsschädlich sind getrocknete Weinbeeren sicher nicht.

      Um die Eidechsen im Gelände zur Beobachtung anzulocken, hat es sich als sehr erfolgversprechend erwiesen, geruchsintensive Lockmittel einzusetzen. Besonders wirksam waren immer leicht angegammelte Bananen (kann man gut auf den Steinen verschmieren!) und Tomaten, aber auch Fruchtjoghurt, stinkender Käse, Erdnussbutter und ähnliches. Einfach ausprobieren!

      Viele Grüße,

      Wolfgang Bischoff
      Redakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"

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      • #63
        Hallo,
        vielen Dank, ich habe das mit den Rosinen in einem Reisebericht von lacerta.de gelesen, war mir aber nicht sicher, ob es wirklich so gut als "Lockmittel" funktioniert, oder ob die Echsen sie eher "nur so weil es essbar ist" fressen.
        Bananen gibt es dort ja reichlich, das andere werde ich auch mal ausprobieren.
        Mal sehen, was sie bevorzugen.
        Dann noch zu den stehlinis, ein Bekannter hat sie vor langer Zeit gehalten, wobei bei ihm nur die Einzelhaltung mit kurzen, streng überwachten Zusammenkünften zur Paarung in frage kam. Er hat mir gesagt, dass sein Männchen alles was ihm länger als ein Tag vorgesetzt wurde getötet hat.
        Gruß Leo

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        • #64
          Tourist-Guide

          << Spass-Modus an
          Also wirklich, Herr Bischoff ooh:
          Du solltest wirklich nebenbei als Tourist-Guide arbeiten, Deine Reisetips sind endlich mal eine echte Alternative... Urlaub auf der Müllkippe, ranzigen Käse im Gepäck und immer fleissig faules Obst in der Gegend verteilen...

          Spass-Modus aus >>

          Das beschmieren von Steinen undso finde ich ehrlich gesagt nicht so toll, ist doch irgendwie rücksichtslos für nachfolgende Wanderer, seien es Einheimische oder Touristen. Wenn ich mich nach stundenlanger Wanderung auf einem Felsen niederlassen will, und meine Klamotten hinterher nach Gammelobst oder stinkendem Käse miefeln, wär ich nicht so begeistert...

          Aber nochmal ernsthaft an Ingo und alle anderen Fachleute, wie sähe denn eine korrekte Beleuchtung für ein Becken mit G. stehlini aus?

          Mit freundlichen Grüssen,
          Marco
          Zuletzt geändert von MarcoBremen; 19.01.2010, 16:27.

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          • #65
            Zitat von MarcoBremen Beitrag anzeigen

            Aber nochmal ernsthaft an Ingo und alle anderen Fachleute, wie sähe denn eine korrekte Beleuchtung für ein Becken mit G. stehlini aus?
            Orientier Dich ruhig an dem für Bartagamen empfohlenen.
            Zur Anschauung aus der eigenen Praxis: Mein 1,9 x 1,9 m Becken ist mit drei HQI zu je 70 W, einer HQI zu 150 W und 4 30 W T8 beleuchtet.

            Gruß

            Ingo
            Kober? Ach der mit den Viechern!




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            • #66
              Sowas habe ich weder im Terrarium noch im Freiland auf den Kanaren erlebt.
              Für andere Chalcides wäre das zumindest in Gefangenschaft völlig normal. Dieses Uralt Männchen von Ch. coeruleopunctatus auf La Gomera scheint mächtig Kohldampf zu haben . Die Umgebung sieht aber auch Knochentrocken aus, da darf er wohl nicht wählerisch sein.
              http://www.youtube.com/watch?v=6q1zumMHVvU

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              • #67
                Attacke

                Hallo,
                also ich lag mal, als es am Strand zu windig war, während eines Urlaubs auf Gran Canaria am Rande der Dünen an einem Gebüsch. Vorher hatte ich dort noch die recht zahlreichen G.stehlini gefüttert, aber als dann das Futter ausging, nahm das Interesse der Echsen an mir drastisch ab. Also legte ich mich wieder bequem zum Sonnen zurück und verschränkte die Arme hinterm Kopf. Nach einer Weile zwickte mich was ziemlich heftig in die Seite, ich zuckte zusammen und guckte natürlich sofort, was das war und da sitzt da so ein ziemlich grosses wohlgenährtes Männchen auf meinem Handtuch und guckt mich "frech" an, ich wusste nicht, ob das ne Aufforderung war nach dem Motto "ey Alter, wieso kommt kein Futter mehr?" oder ob das Tier dachte, ich sei eine Leiche und er könne ja mal testen, ob ich fressbar bin. Das hat richtig gezwiebelt und die Bisskanten waren auch sofort blutunterlaufen, aber vor allem hatte ich danach echt ein bischen Bedenken wegen dem Macho, weil der sich erst nach einigem hin und her wieder ins Gebüsch zurückzog, der kam trotz mehrmaligem Wegscheuchen immer wieder auf mein Handtuch.
                Also bei grösseren Tieren würd ich definitiv abraten, da den Finger hinzuhalten bzw aus der Hand zu füttern!
                Mit freundlichen Grüssen,
                Marco

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                • #68
                  Hallo,
                  Chalcides hätte ich auch nicht als so "mutig" betrachtet, wahrscheinlich war das Tier wirklich nur ausgehungert.
                  Das G. stehlini auch interesse an Menschen zeigt, habe ich noch nicht gehört, kann es mir aber gut vorstellen. Gerade adulte Männchen würde ich auch nicht aus der Hand füttern, bei den Kiefern ist das bestimmt schmerzvoll, wenn sie einem an den Fingern hängen. Ein Bekannter der vor 10 Jahren mal auf Gran Canaria war, sagte mir, dass zwei Männchen versucht haben, die ganze Tüte mit den Lebensmitteln, die er an den Strad genommen hatte, zu "entführen", und nach einigen erfolglosen Versuchen nur in die Tute rein sind und die Lebensmittel geklaut haben. Da muss man wahrscheinlich schon ein bisschen aufpassen.
                  Gruß Leo

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                  • #69
                    Hallo,
                    ich bin heute Morgen um 1:00 Uhr aus Gran Canaria wiedergekommen und will euch kurz darüber berichten.
                    Das Wetter war drei Tage eher bewölkt, die übrigen Tage waren aber sehr sonnig und "Tierreich".
                    Gleich am Tag nach der Ankunft konnte ich am Morgen die ersten Ch. sexlineatus entdecken, die in der Umgebung der Wohnung die häufigste (Wirbel-) Tierart überhaupt waren, sodass ich allein am ersten Tag gut 30 Sichtungen hatte. Meist wurde ich beim von Herrn Bischoff empfohlen Steine umdrehen fündig, das Maximum waren eine juvenile G. stehlini und sechs Skinke unter einem einzigen Stein.
                    Auch G. stehlini ließen nicht auf sich warten, mittags konnte ich an einer einzigen Mauer von 25 m Länge gut 15 Tiere erblicken.
                    Dabei ist mir allerdings aufgefallen, dass die Tiere im Inland wie auch in dem www.lacerta.de -Artikel deutlich unter 80 cm lagen, das Durchschnittsmaß war bei Männchen 35-40 cm, der Rekord 45 cm, wobei es laut Vermieter auch größere Exemplare geben soll.
                    Da letzterer die Tiere als Plage empfand bat er mich darum, "Kanisterfallen" also ein mit Obst gefüllter Kanister, aufzustellen, mit denen ich sieben männliche G. stehlini und zwei Ch. sexlineatus fangen konnte.
                    Die Tiere wurden vom "Umweltbewussten" Vermieter nicht getötet sondern nur einige Kilometer weit weg gebracht.
                    Insgesamt war die Fülle der Fauna und Flora einfach überwältigend, bei jedem Schritt raschelte es im Gebüsch, sodass man meist nur erahnen konnte, was es für ein Tier war.
                    Dies hat mich auch etwas gestört, dass die allermeisten Tiere nur zu hören aber nicht zu sehen waren, wobei auch wieder in beachtlichen Mengen.
                    Der Rekord lag bei sieben "Raschelungen " pro Schritt über einen kurzen Abschnitt einer Wanderroute.
                    Tarentola boettegeri konnte ich nur zweimal sichten, einmal in Form eines davonhuschenden Jungtieres und einmal in Form eines von Katzen erlegten adulten Tieres.
                    Der Ausflug nach Maspalomas war dagegen aus herpetologischer Sicht enttäuschend, obwohl ich die gesamte, von MarcoBremen empfohlene Mauer abgelaufen bin und auch eine Dünenwanderung gemacht habe bekam ich kein einziges Reptil oder Amphib vor die Augen.
                    Den Palmitos Park, in dem auch einige sehr große G. stehlini Männchen vorkommen sollen haben wir angesichts der 28 Euro pro Person bei einer vierköpfigen Familie gemieden, woraufhin wir eigentlich "Reptilandia" besuchen wollten, das zwar noch im Internet und in Reiseführern zu finden ist, aber bereits seit sechs Jahren geschlossen ist, wie wir im der Touristeninformation erfuhren.
                    Die einzige herpetologisch interessante Art, die ich nicht finden konnte war Hyla meridionalis, wohingegen Pelophylax perezi in großen Mengen in den privaten Wasserzisternen und in den Barrancos zu finden waren.
                    Nachts war es wirklich richtig laut, teilweise musste man wirklich die Fenster schließen, um schlafen zu können.
                    Insgesamt war ich durchaus beeindruckt von der Vielfalt und Schönheit der Insel, wobei es laut den Canarios selbst eine Ausnahme war, da es im Februar sehr viel geregnet hat.
                    Deshalb waren viele der ohnehin schon sehr engen Straßen wegen Erdrutschen gesperrt, sodass man teilweise weite Umwege fahren musste.
                    Trotz allem habe ich allerdings keine große Kanareneidechse gesehen, was mich doch etwas betrübt hat, da fährt man schon nach Gran Canaria und sieht nur "Minimännchen" von max. 45 cm Länge... Da muss ich noch mit den normal großen Schnapsleichen, die mir bekannt sind vorlieb nehmen...
                    Trotzdem fürchte ich, bereits entschlossen zu haben, was als nächstes Tier zu mir kommen wird, Gallotia stehlini sind wirklich klasse Tiere.
                    Fotos kommen nach, die muss ich erst noch sortieren (sind leider auf vier Fotoapparaten verteilt) wobei sie nur von Digicams stammen und mit Sicherheit deutlich schlechter sein werden, als das, was z.B. Ingo so hinbekommt.
                    Dazu hätte ich auch noch eine Frage, wie kann man die Skinke und Geckos im natürlichen Umfeld fotografieren, wo sie doch sobald man einen Stein umdreht in alle Richtungen verschwinden?
                    Und noch eine Frage zu den Skinken, wie unterscheidet man denn die Unterarten, bzw. wo verläuft die Trennlinie der beiden Unterarten?
                    Nun, das war’s eigentlich, ist zwar nicht ganz so kurz geworden, aber ich hoffe, der eine oder andere liest es sich durch.
                    Viele Grüße
                    Leo

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                    • #70
                      Zitat von Ambystoma93 Beitrag anzeigen

                      Dazu hätte ich auch noch eine Frage, wie kann man die Skinke und Geckos im natürlichen Umfeld fotografieren, wo sie doch sobald man einen Stein umdreht in alle Richtungen verschwinden?


                      Und noch eine Frage zu den Skinken, wie unterscheidet man denn die Unterarten, bzw. wo verläuft die Trennlinie der beiden Unterarten?
                      Indem man die Tiere morgens oder am späten Nachmittag beim Sonnenbad außerhalb der Verstecke ins Visier nimmt , einfach Glück hat oder die Bilder " türkt" indem man die Tiere vor geeignetem Unter-bzw.Hintergrund drapiert.


                      Äußerlich sind die bistriatus meist dunkler gefärbt und größer ( KRL knapp über 90 mm) als die Nominatform ( unter 80 mm KRL)
                      Außerdem an der Schuppenzahl : Ch.s.s. = 25 - 29 Schuppen um die Körpermitte sowie 66 - 78 Schuppen von Schnauze bis Kloake.
                      Die genetisch jüngere Unterart Ch.s. bistriatus hingegen 30 bis 38 Schuppen um die Körpermitte und 72 bis 85 Schuppen von Schnauze zur Kloake.
                      Adulte Tiere mit blauem Schwanz sind mir nur bei Tieren der Nominatform bekannt. Außerdem kannst Du zumindest grob aufgrund des Fundortes
                      ( Nord/ Süd /Zentral ) entscheiden.
                      Typische Tiere der jeweiligen Unterart erkennt ein Blinder mit Krückstock.
                      Ch.s.bistriatus http://c2.ac-images.myspacecdn.com/i...46c8e07f91.jpg
                      Ch.s.sexlineatus http://www.chalcides.de/media/Chalcides_sexlineatus.JPG
                      Ich gebe Dir aber völlig Recht, dass es bei einigen Populationen alles Andere als sofort klar ist was man vor sich hat.
                      Die extreme äußerliche Variabilität wurde wohl durch den Vulkanismus
                      auf GC hervorgerufen. Dieser hat immer wieder Populationen ausgelöscht.
                      Die betroffenen Gebiete wurden dann von Populationen mit entsprechend stammesgeschichtlicher Anpassung neu besiedelt.

                      Genau nachlesen kannst Du das in

                      López-Jurado, L. F., Báez, M. (1985). La variación de Chalcides sexlineatus en la isla de Gran Canaria (Islas Canarias). Bonner Zoologische Beitrage, 36 (3-4): 315-336.

                      Sie unterscheiden sechs unterschiedliche Gruppen und bilden eine Karte ab.
                      Ich denke aber , dass es auch verschleppte Inselpopulationen innerhalb dieser Gebiete gibt.
                      Zuletzt geändert von azor; 10.04.2010, 07:31.

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                      • #71
                        Hallo,
                        vielen Dank für die Antwort erstmal.
                        Immer wenn ich in Tier beim Sonnen gesehen habe hatte ich entweder keine Kamera dabei oder die Tiere sind blitzschnell geflüchtet.
                        Somit habe ich fast nur Bilder, auf denen irgendwo meine Hand drauf ist, die das Tier festhält.
                        Deiner Beschreibung nach waren es fast alles Nominattiere (also Ch. s. s.) die einen leuchtend blau/grün/türkisen Schwanz hatten, wobei ich auch zwei Tiere mit schwarz-grauem Schwanz gesehen habe.
                        Fundort war zentral in der Insel, ein wirkliches Naturparadies im so genannten "Tal der tausend Palmen".
                        Im Norden habe ich leider keine Skinke sehen können, ansonsten wäre es mir sofort aufgefallen, wie unterschiedlich sie sind.
                        Was mir auch aufgefallen ist, ist dass ich die Skinke den ganzen Tag in jedem erdenklichem Ort und Versteck bei unserer Ferienwohnung sehen konnte, wobei man in 90% der Fälle nur ein Blaues Schimmern gesehen hat bevor sich die Tiere verkrochen haben.
                        Trotzdem sind es richtige Traumtiere, mal sehen, vielleicht bietet sich ja mal die Gelegenheit, ein paar dieser Tiere zu bekommen und zu halten
                        Viele Grüße
                        Leo
                        Zuletzt geändert von Ambystoma93; 10.04.2010, 09:44.

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