Hallo!
Nach dem Buch von Dr. Kirsche (2. Auflage 1998, Seite 61) liegen die Körpergewichte von Schlüpflingen bei Thb zwischen 10 und 12 g. Vergleicht man aber die Tabellen dieses Buches auf Seite 67, so sieht man, dass die Anfangsgewichte hier zwischen 6 und 8 g schwanken. Solche Gewichte sind also gar nicht so ungewöhnlich. Das Maximalgewicht der Schlüpflinge von Eiern großer alter Muttertiere liegt aber nach den bisherigen Erfahrungen verschiedener Züchter bei 22 bis 23 g.
Schon Richard Mayer hat in seinem Buch vom Jahre 1992 geschrieben (Seite 46): "Große Weibchen legen in der Regel größere Eier ab mit entsprechend schwereren Babys". Das heißt nichts anderes, als dass junge und deshalb kleinere Tiere in der Regel auch kleinere Eier und kleinere Schlüpflinge haben, besonders in ihren ersten Gelegen. Deshalb besteht kein Grund zur Panik und man braucht auch keine Alarmglocken klingeln hören. Gut bekannt sind ja auch die lebensfähigen Zwillinge von Mayer mit 4,5 g bzw. gar nur 2,5 g, die aus einem Ei mit 10 g schlüpften. Beide gesund und munter. Natürlich in der Natur wären sie nicht lebensfähig gewesen. Sie mussten ja chirurgisch getrennt werden.
Auch wenn die alten Bücher heute gewöhnlich schon als überholt gelten und deshalb auch kaum mehr gelesen werden, enthalten sie viele wertvolle Beobachtungen und man muss das Rad nicht immer wieder neu erfinden.
Kräftige und vielleicht zu schnell gewachsene Muttertiere können von Anfang an schwerere und größere Eier legen. Hier gibt es Fälle, wo die Alarmglocken tatsächlich läuten müssten. In dem Buch von Dr. Sassenburg (1. Aufl. 2000, Seite 32) wird z. B. von einem nur 37 Monate alten Weibchen mit 1816 g Körpergewicht berichtet, das bereits drei normal große beschalte Eier gebildet hatte.
Auch die Anzahl der Eier soll von der Größe des Muttertieres abhängig sein (Mayer, Seite 37). Das erste Gelege junger Weibchen hat selten mehr als 2 bis 5 Eier. Im ersten Legejahr werden gewöhnlich auch nur 1 bis 2 Gelege gemacht. Im zweiten Jahr können es schon drei sein. Und im dritten Jahr hatte ich bei einem Tier bereits drei Gelege mit insgesamt 29 Eiern, was schon rekordverdächtig ist. Viele Eier drücken das einzelne Eigewicht, was ja irgendwie leicht zu verstehen sein sollte. Die Vermutungen über die Ursachen von viel und wenig Eiern sind vielfältig und wären sehr diskussionswürdig. Ich habe keine Erfahrung mit der totalen Freilandhaltung (einschließlich Überwinterung im Freiland), könnte mir aber vorstellen, dass sich die dadurch bedingte Verkürzung der Aktivzeit der Tiere (früheres Vergraben und späteres Auftauchen aus der Winterruhe) auch auf die Zahl der Gelege und Eier auswirken dürfte.
Viele Grüße
Gottfried
Überschrift den Forenregeln entsprechend korrigiert.
[[ggg]Editiert von Fachmoderator am 01-12-2005 um 10:54 GMT[/ggg]]
Nach dem Buch von Dr. Kirsche (2. Auflage 1998, Seite 61) liegen die Körpergewichte von Schlüpflingen bei Thb zwischen 10 und 12 g. Vergleicht man aber die Tabellen dieses Buches auf Seite 67, so sieht man, dass die Anfangsgewichte hier zwischen 6 und 8 g schwanken. Solche Gewichte sind also gar nicht so ungewöhnlich. Das Maximalgewicht der Schlüpflinge von Eiern großer alter Muttertiere liegt aber nach den bisherigen Erfahrungen verschiedener Züchter bei 22 bis 23 g.
Schon Richard Mayer hat in seinem Buch vom Jahre 1992 geschrieben (Seite 46): "Große Weibchen legen in der Regel größere Eier ab mit entsprechend schwereren Babys". Das heißt nichts anderes, als dass junge und deshalb kleinere Tiere in der Regel auch kleinere Eier und kleinere Schlüpflinge haben, besonders in ihren ersten Gelegen. Deshalb besteht kein Grund zur Panik und man braucht auch keine Alarmglocken klingeln hören. Gut bekannt sind ja auch die lebensfähigen Zwillinge von Mayer mit 4,5 g bzw. gar nur 2,5 g, die aus einem Ei mit 10 g schlüpften. Beide gesund und munter. Natürlich in der Natur wären sie nicht lebensfähig gewesen. Sie mussten ja chirurgisch getrennt werden.
Auch wenn die alten Bücher heute gewöhnlich schon als überholt gelten und deshalb auch kaum mehr gelesen werden, enthalten sie viele wertvolle Beobachtungen und man muss das Rad nicht immer wieder neu erfinden.
Kräftige und vielleicht zu schnell gewachsene Muttertiere können von Anfang an schwerere und größere Eier legen. Hier gibt es Fälle, wo die Alarmglocken tatsächlich läuten müssten. In dem Buch von Dr. Sassenburg (1. Aufl. 2000, Seite 32) wird z. B. von einem nur 37 Monate alten Weibchen mit 1816 g Körpergewicht berichtet, das bereits drei normal große beschalte Eier gebildet hatte.
Auch die Anzahl der Eier soll von der Größe des Muttertieres abhängig sein (Mayer, Seite 37). Das erste Gelege junger Weibchen hat selten mehr als 2 bis 5 Eier. Im ersten Legejahr werden gewöhnlich auch nur 1 bis 2 Gelege gemacht. Im zweiten Jahr können es schon drei sein. Und im dritten Jahr hatte ich bei einem Tier bereits drei Gelege mit insgesamt 29 Eiern, was schon rekordverdächtig ist. Viele Eier drücken das einzelne Eigewicht, was ja irgendwie leicht zu verstehen sein sollte. Die Vermutungen über die Ursachen von viel und wenig Eiern sind vielfältig und wären sehr diskussionswürdig. Ich habe keine Erfahrung mit der totalen Freilandhaltung (einschließlich Überwinterung im Freiland), könnte mir aber vorstellen, dass sich die dadurch bedingte Verkürzung der Aktivzeit der Tiere (früheres Vergraben und späteres Auftauchen aus der Winterruhe) auch auf die Zahl der Gelege und Eier auswirken dürfte.
Viele Grüße
Gottfried
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[[ggg]Editiert von Fachmoderator am 01-12-2005 um 10:54 GMT[/ggg]]
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